Sonntag, 8. Juni 2008

St. Paul-de-Vence

Nur gerade wenige Kilometer von unserer zweiten Wohnung an der Cote d'Azur entfernt liegt das kleine, auf einem malerischen Hügel gelegene St. Paul. Offenbar strahlt das nur gerade 2900 Einwohner zählende Bergdorf eine magische Anziehungskraft auf die Touristen aus.

Wir fuhren zwar am Sonntag, doch vermutlich wäre es während der Woche auch nicht viel anders: tausende von Touristen und vor allem unzählige Reisegruppen drängen sich durch die malerischen Gassen und auf der bestens erhaltenen und begehbaren Stadtmauer aus dem 16. Jh. Wie muss es da erst in der Nebensaison sein... immerhin haben wir mit etwas Mühe noch einen Tisch für den Sonntagsbraten gefunden.


Eine Attraktion St. Pauls für Kunstliebhaber (nicht aber für die Reisegruppen) ist eines der wohl schönsten Privatmuseen der Welt, die Fondation Maeght ausserhalb des Dorfes. Mit Künstlern wie Joan Miró, Georges Braque, Alberto Giacometti und Marc Chagall zweifellos den Eintritt wert, doch mit einem Hund an der Leine geht es uns (verständlicherweise) wie schon zuvor beim Picasso-Museum in Aix-en-Provence: no entry

Dienstag, 3. Juni 2008

Ereignisreicher Tag in Monaco

Der Tagesausflug ins Fürstentum gestaltete sich abwechslungsreicher, als erwartet. Nach dem Aufstieg zum Fürstenpalast hätte uns als Belohnung die bevorstehende Wachablösung erwartet. Angesichts der wartenden Touristen schon 20 Minuten vor der Mittagszeit verzichteten wir jedoch dankbar auf das Spektakel und genossen die Aussicht auf Monte Carlo.

Unverhofft bot sich uns jedoch noch ein viel aussergewöhnlicherer Anblick, rund ein Dutzend Köche auf einem Dach des Palastes, umgeben von einer hohen Rauchsäule. Feuer im Fürstenpalast von Monaco. Was nicht unbedingt heisst, dass die Wache ihre zeremonielle Ablösung einstellte, vermutlich bekam sie von der Gefahr für die Fürstenfamilie (gemäss gehisster Flagge war jemand zuhause) gar nichts mit über...

Eine zweite Ueberraschung erwartete uns, als wir das Parkhaus wieder verlassen wollten: platter kann ein Reifen gar nicht mehr sein. Offensichtlich war der Pflasterstein, der sich uns auf der Autobahn bei der Hinfahrt in den Weg stellte, doch etwas zuviel für den linken Vorderreifen. Im Vertrauen auf Audis Reifenfüllkit also einen Liter Flüssigkeit in den Pneu gepumpt und voller Hoffnung zugeschaut, wie der Kompressor (wusste bis anhin gar nicht, dass mein Auto mit so einem praktischen Teil ausgestattet ist) den Luftdruck wieder auf ein fahrtaugliches Mass hergestellt hat.

Leider hat es nicht bis zurück nach Nizza gereicht, doch immerhin durch den Tunnel bis auf französisches Terrotirium, so dass uns der Besuch beim Rolls Royce Händler erspart blieb. Glücklicherweise scheinen auch die Monegassen lieber ausserhalb ihre Reifen wechseln zu lassen, so dass uns am Wegesrand schon sehr bald ein hilfsbereiter Reifenhändler auflauerte. Glücklicherweise, denn der Pneu war schon wieder so platt, dass 1km weiter wohl nur der Anruf zum Abschleppdienst geholfen hätte. Nur gut, wären die Reifen eh mal wieder fällig gewesen.

Zwar konnten wir nicht ganz alles besichtigen, dennoch hat uns Monacon recht angenehm überrascht. Die Preise für Alltagsgegenstände, Restaurants oder Parkhäuser waren eher tiefer als in Nizza, und auch die Touristenströme hielten sich in Grenzen. Einzig mit meinem Schweizer Reifenhändler scheint man hier nicht ganz mithalten zu können...

Cassis

Man kennt den Namen dieses Ortes und weiss doch nicht woher. Cassis, steht das nun für die Frucht, den Wein oder dieses Prinzip des Schweizer Freihandels, das gleichzeitig was mit Dijon zu tun hat?
Ist ja eigentlich auch egal, der Ort selbst hat einige für Frankreich etwas untypische Eigenheiten wie grosse Verbotsschilder für Dorfspaziergänge im Bikini, Skateboarden etc. Entsprechend gesetzt ist denn auch die Touristenklientel, die den Ort besucht und in der Anzahl oftmals ein Vielfaches der paar Einwohner (offiziell 10'000) ausmacht.

Bekannt ist der Ort vor allem wegen den Ausflugsschiffen, die hier zu den Calanques ablegen. Dabei handelt es sich um ehemalige Täler mit beeindruckenden Kreidefelsen entlang der Küste, die im Lauf der Zeit vom ansteigenden Meer überflutet wurden. Trotz der Geschäftstüchtigkeit an der Cote d'Azur dürfen Hunde übrigens auf allen Booten kostenlos mitfahren ;-) Zwar konnten wir bis zuletzt nicht so ganz verstehen, was die Passagiere um uns herum wie wild
knipsen, doch die Sicht vom Meer in die malerischen Buchten ist tatsächlich ganz nett.

Für die Rückfahrt nach Six-Fours haben wir uns für einmal nicht für die Autobahn, sondern die Corniche des Crêtes entschieden, eine der schönsten Bergstrassen der südfranzösischen Küste mit traumhafter Aussicht auf das tiefblaue Meer.

Montag, 2. Juni 2008

Ile de Gaou

Nur gerade 5 km von unserem Haus liegt die Ile de gaou, eine kleine, völlig verkehrsfreie und als Naturschutzgebiet deklarierte Insel. Einerseits gibt es hier bizarre, steile Kreidefelsen zu sehen, andererseits einsame kleine Badebuchten.

Mit Baden war bei unserem Besuch leider nichts, da das seichte Wasser rund um die Insel von einem violetten Teppich umgeben war. Und wir dachten immer, die Quallen seien am schlimmsten in Australien...

Bekannt ist das kleine Naturparadies aber vor allem auch für seine Konzertfestivals. Leider kommt Ben Harper erst im Juli zu Besuch, so dass auch der zweite Besuch ohne musikalische Begleitung ausfiel. Immerhin waren die lästigen violetten Dinger inzwischen fast alle weitergezogen, so dass man zumindet die Wassertemperatur prüfen konnte.