Dienstag, 2. September 2008

Im Tessin

Seit rund 10 Tagen wohnen wir nun in Locarno, wo wir unsere nunmehr schon mehr als einjährige Reise Ende September abschliessen werden. Vom Klima her ideal, um uns langsam wieder an den kühleren Norden zu gewöhnen, und doch noch stabile 25-30 Grad warm. Überdies sind wir nun wieder nahe genug, um für Gespräche oder die Schule halbwegs bequem in die Region Zug / Zürich reisen zu können.

Unsere an der Maggia gelegene Wohnung lädt natürlich dazu ein, in das etwa 3 Kilometer weiter gelegene Tal hochzuwandern und zwischen den vom Wasser glatt geschliffenen Felsen zu baden. Oder ins bis heute nicht elektrifizierte, ursprünglichere Val Bavone weiter zu fahren, die kleinen Dörfchen aus Steinhäuschen zu bewundern oder die Gischt des Wasserfalls bei Foroglio zu spüren - und vor allem in kleinen, versteckten Grottos die lokalen Köstlichkeiten zu geniessen.

Optisch am besten hat uns jedoch das etwas weiter entfernte Verzascatal gefallen. Das smaragdgrüne Wasser, die unverfälschte Natur und vor allem ein traumhaft angelegter Wanderweg rechtfertigen den etwas längeren Anfahrtsweg und das Mehr an Touristen durchaus.

Dienstag, 22. Juli 2008

Kulinarische Abenteuer im Salento

Seit drei Wochen sind wir nun im Salento, einer ruhigen, vom Tourismus noch ziemlich verschonten Ecke Italiens. Lediglich an wenigen Sandbuchten ist eine fast schon Rimini-ähnliche Betriebsamkeit auszumachen, während die meisten Küstenabschnitte noch unberührt sind.

Ursprünglich und ausgezeichnet ist die Küche: Eigenwillige Pasta-Kreationen oder Kartoffel-Pizza, fangfrische Meeresfrüchte in allen Variationen, variantenreiche Antipasti, unglaublich aromatisches Gemüse und Früchte, dazu ein etwas herber, aber nie langweiliger und fruchtig-fülliger Wein.

Manchmal sind die Meeresfrüchte allerdings etwas gar frisch: als wir an der Küste in einem einladenden kleinen Beizchen Halt machten und zum Apéro einen gemischten Teller bestellten, waren aufgeschnittene Seeigel, Muscheln etc. ungekocht. Um nicht zu sagen noch lebend und in der Schale herumturnend. Eine Kochmöglichkeit bestünde nicht, und woher wir den kämen, konstatierte der gute Kellner unsere Rückfrage nach etwas verträglicherer Zubereitung.

Als Tourist kann man das Ganze wenigstens unangetastet zurückgehen lassen. Die italienische Gastfreundlichkeit zeichnete sich dadurch aus, dass gerade einmal 1 Euro für 5dl Weisswein berechnet wurde...

Montag, 7. Juli 2008

Unterwegs in der zweiten Heimat

Nach einer Euro2008-Pause in der Heimat (Danke, Marc!) sind wir nun seit einer Woche wieder unterwegs. Die Fahrt führte via Rimini - bei jedem Mal schöner - und dem Weltkulturgut Alberobello mit seinen lustigen Steinhäusern nach Otranto.

Wo früher Griechen, Byzantiner, Osmanen und zuletzt albanische Flüchtlinge die Adria überquerten, versuchen die Italiener eine sanfte Entwicklung mit Agrotourismus, Bed-and-Breakfasts, Wander- und Velowegen zu betrieben. Was allerdings nicht unbedingt um diese Jahreszeit gilt, in der kein Tropfen Regen fällt und die Nachttemperaturen selten unter 26 Grad fallen.
Hier teilen sich Touristen und Italiener die Plätze an der kristallklaren Adria und geniessen die Sonnenseiten des Lebens. Die nicht zuletzt aus unglaublichen Gemüsen und Früchten, Pasta, Wein und dem Besten aus dem Meer bestehen.

Unser Haus liegt auf einem rund 2000qm grossen Grundstück mit riesigem Garten und Olivenhain. Zumindest Paquita hat ihren eigenen Pool erhalten, während wir uns mit einem schattigen Plätzchen auf dem Rasen oder am Meer begnügen müssen.
Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang begleitet vom unaufhörlichen Konzert tausender Schreizikaden.

Sonntag, 8. Juni 2008

St. Paul-de-Vence

Nur gerade wenige Kilometer von unserer zweiten Wohnung an der Cote d'Azur entfernt liegt das kleine, auf einem malerischen Hügel gelegene St. Paul. Offenbar strahlt das nur gerade 2900 Einwohner zählende Bergdorf eine magische Anziehungskraft auf die Touristen aus.

Wir fuhren zwar am Sonntag, doch vermutlich wäre es während der Woche auch nicht viel anders: tausende von Touristen und vor allem unzählige Reisegruppen drängen sich durch die malerischen Gassen und auf der bestens erhaltenen und begehbaren Stadtmauer aus dem 16. Jh. Wie muss es da erst in der Nebensaison sein... immerhin haben wir mit etwas Mühe noch einen Tisch für den Sonntagsbraten gefunden.


Eine Attraktion St. Pauls für Kunstliebhaber (nicht aber für die Reisegruppen) ist eines der wohl schönsten Privatmuseen der Welt, die Fondation Maeght ausserhalb des Dorfes. Mit Künstlern wie Joan Miró, Georges Braque, Alberto Giacometti und Marc Chagall zweifellos den Eintritt wert, doch mit einem Hund an der Leine geht es uns (verständlicherweise) wie schon zuvor beim Picasso-Museum in Aix-en-Provence: no entry

Dienstag, 3. Juni 2008

Ereignisreicher Tag in Monaco

Der Tagesausflug ins Fürstentum gestaltete sich abwechslungsreicher, als erwartet. Nach dem Aufstieg zum Fürstenpalast hätte uns als Belohnung die bevorstehende Wachablösung erwartet. Angesichts der wartenden Touristen schon 20 Minuten vor der Mittagszeit verzichteten wir jedoch dankbar auf das Spektakel und genossen die Aussicht auf Monte Carlo.

Unverhofft bot sich uns jedoch noch ein viel aussergewöhnlicherer Anblick, rund ein Dutzend Köche auf einem Dach des Palastes, umgeben von einer hohen Rauchsäule. Feuer im Fürstenpalast von Monaco. Was nicht unbedingt heisst, dass die Wache ihre zeremonielle Ablösung einstellte, vermutlich bekam sie von der Gefahr für die Fürstenfamilie (gemäss gehisster Flagge war jemand zuhause) gar nichts mit über...

Eine zweite Ueberraschung erwartete uns, als wir das Parkhaus wieder verlassen wollten: platter kann ein Reifen gar nicht mehr sein. Offensichtlich war der Pflasterstein, der sich uns auf der Autobahn bei der Hinfahrt in den Weg stellte, doch etwas zuviel für den linken Vorderreifen. Im Vertrauen auf Audis Reifenfüllkit also einen Liter Flüssigkeit in den Pneu gepumpt und voller Hoffnung zugeschaut, wie der Kompressor (wusste bis anhin gar nicht, dass mein Auto mit so einem praktischen Teil ausgestattet ist) den Luftdruck wieder auf ein fahrtaugliches Mass hergestellt hat.

Leider hat es nicht bis zurück nach Nizza gereicht, doch immerhin durch den Tunnel bis auf französisches Terrotirium, so dass uns der Besuch beim Rolls Royce Händler erspart blieb. Glücklicherweise scheinen auch die Monegassen lieber ausserhalb ihre Reifen wechseln zu lassen, so dass uns am Wegesrand schon sehr bald ein hilfsbereiter Reifenhändler auflauerte. Glücklicherweise, denn der Pneu war schon wieder so platt, dass 1km weiter wohl nur der Anruf zum Abschleppdienst geholfen hätte. Nur gut, wären die Reifen eh mal wieder fällig gewesen.

Zwar konnten wir nicht ganz alles besichtigen, dennoch hat uns Monacon recht angenehm überrascht. Die Preise für Alltagsgegenstände, Restaurants oder Parkhäuser waren eher tiefer als in Nizza, und auch die Touristenströme hielten sich in Grenzen. Einzig mit meinem Schweizer Reifenhändler scheint man hier nicht ganz mithalten zu können...

Cassis

Man kennt den Namen dieses Ortes und weiss doch nicht woher. Cassis, steht das nun für die Frucht, den Wein oder dieses Prinzip des Schweizer Freihandels, das gleichzeitig was mit Dijon zu tun hat?
Ist ja eigentlich auch egal, der Ort selbst hat einige für Frankreich etwas untypische Eigenheiten wie grosse Verbotsschilder für Dorfspaziergänge im Bikini, Skateboarden etc. Entsprechend gesetzt ist denn auch die Touristenklientel, die den Ort besucht und in der Anzahl oftmals ein Vielfaches der paar Einwohner (offiziell 10'000) ausmacht.

Bekannt ist der Ort vor allem wegen den Ausflugsschiffen, die hier zu den Calanques ablegen. Dabei handelt es sich um ehemalige Täler mit beeindruckenden Kreidefelsen entlang der Küste, die im Lauf der Zeit vom ansteigenden Meer überflutet wurden. Trotz der Geschäftstüchtigkeit an der Cote d'Azur dürfen Hunde übrigens auf allen Booten kostenlos mitfahren ;-) Zwar konnten wir bis zuletzt nicht so ganz verstehen, was die Passagiere um uns herum wie wild
knipsen, doch die Sicht vom Meer in die malerischen Buchten ist tatsächlich ganz nett.

Für die Rückfahrt nach Six-Fours haben wir uns für einmal nicht für die Autobahn, sondern die Corniche des Crêtes entschieden, eine der schönsten Bergstrassen der südfranzösischen Küste mit traumhafter Aussicht auf das tiefblaue Meer.

Montag, 2. Juni 2008

Ile de Gaou

Nur gerade 5 km von unserem Haus liegt die Ile de gaou, eine kleine, völlig verkehrsfreie und als Naturschutzgebiet deklarierte Insel. Einerseits gibt es hier bizarre, steile Kreidefelsen zu sehen, andererseits einsame kleine Badebuchten.

Mit Baden war bei unserem Besuch leider nichts, da das seichte Wasser rund um die Insel von einem violetten Teppich umgeben war. Und wir dachten immer, die Quallen seien am schlimmsten in Australien...

Bekannt ist das kleine Naturparadies aber vor allem auch für seine Konzertfestivals. Leider kommt Ben Harper erst im Juli zu Besuch, so dass auch der zweite Besuch ohne musikalische Begleitung ausfiel. Immerhin waren die lästigen violetten Dinger inzwischen fast alle weitergezogen, so dass man zumindet die Wassertemperatur prüfen konnte.

Sonntag, 18. Mai 2008

Besuch aus der Heimat

Fragt sich zwar: Wo genau ist nach so langer Zeit unterwegs und mit drei Nationalitäten die Heimat? Nimmt man den letzten Wohnsitz und Absender der Steuerrechnungen, so wäre dies die Schweiz. Aus dieser Richtung tauchte meine Schwester Claudia mit Anhang (Peter, Selina, Andy) eines morgens um 01.00 Uhr denn auch vor unserem Haus auf. Oder zumindest fast vor dem Haus, denn ganz so einfach zu finden ist es denn nun auch wieder nicht...

Schlafplätze gab es zwar genügend, wenn auch etwas abenteuerlich und verteilt untergebracht im Haupt- und Nebenhaus.

Der Besuch sorgte denn auch mit viel Begeisterung dafür, dass die Gartendusche und -WC endlich eingeweiht wurden. Immerhin spielte das Wetter für einmal mit, so dass Andys heiss ersehnter Strandbesuch (der allerdings nur sehr, sehr kurz dauerte) , ein Ausflug auf die Porquerolle-Inseln sowie nach Aix-en-Provence möglich waren.

Sonntag, 4. Mai 2008

Haus in Six-Fours-les-Plages


Auf vielfachen Wunsch ein par Fotos von unserem temporären Zuhause. Nach den modernen und recht luxuriösen Häusern in Spanien und Portugal hat das in einem Einfamilien-
hausquartier gelegene, rund 100jährige Provence- Häuschen schon eine kleine Umgewöhnung bedingt.

Nach einem intensiven Einsatz von Besen und Lappen sowie Shopping bei Ikea ist es dank Paulas Inneinrichtungsgabe nun auch wieder sehr gemütlich geworden. Damit haben wir nun ortstypischen Provence-Nippes an den Wänden und schwedische Teppiche.

Vor allem aber begeistert uns und Paquita der grosse Garten mit seiner überaus üppigen Vegetation, frischen Gewürzen, Rosenstöcken, Pergola und traumhaften Palmen. Leider hat es für einen grossen Pool nicht mehr ganz gereicht, dafür haben wir ein nettes Hundebad, Hängematte und den Wintergarten als temporäres Büro.

Und auch unsere Gäste dürfen sich freuen: nicht nur, dass sie in einem Häuschen nebenan ganz für sich selbst sein dürfen. Speziell für sie gibt es im Garten auch eine Dusche (Bild) und WC, die sogar über heisses Wasser verfügen. Bei insgesamt 9 Schlafmöglichkeiten auch dringend nötig ;-)

Mittwoch, 30. April 2008

Cote d'Azur

Seit 10 Tagen sind wir nun in Frankreich in der Nähe von Toulon und rund 80km östlich von Marseille (Bild rechts). Das gemietete Häuschen ist etwas älter und kleiner als die beiden vorigen in Spanien und Portugal, dafür verströmt es einen netten provinzialischen Charme und Paquita freut sich über den grossen und vor allem schattigen Garten.

Der Ort liegt auf einer Halbinsel, auf beide Seiten sind es etwa 6km zum nächsten Strand. Dafür ist es hier nicht so touristisch wie sonst an der Cote d'Azur, doch den typischen Stau Nachmittags ab 16 Uhr haben wir auch hier... Bleibt also nichts weiter, als noch ein Gläschen und ein paar Moules zu bestellen und abzuwarten, bis die Pendler alle schön zuhause angekommen sind...

Sonntag, 27. April 2008

Adieu Portugal

Auch wenn wir uns nie ins Wasser wagten - dafür ist es hier einfach viel zu kalt - ist die Küste hier doch unvergleichlich. Solch feiner Sand und die unglaublich schönen Felsformationen mit ihren kleinen Buchten sind in Europa wohl einmalig.

Sonst bleibt von Portugal vor allem die positive Erinnerung an schönes, wenn auch sehr windiges Wetter, supergünstige Preise und - leider - unfreundliche Bedienung.
Ein Laden mit einer halbwegs freundlichen Bedienung wäre hier wohl den ganzen Tag voll... Allerdings auch nicht weiter verwunderlich, bei einer 6-Tage-Woche würde in der Schweiz der Spass wohl auch vergehen...

Donnerstag, 17. April 2008

Lissabon

Für einmal nicht Sand und kleine Fischerdörfer, sondern ein Zweitage-Trip nach Lissabon. Allerdings macht das Wetter dem April jede Ehre, und so bleibt uns nichts anderes übrig, als die von einer Windböe zerstörten Regenschirme umgehend wieder zu ersetzen.

Der Schönheit Lissabons tut aber auch das Wetter keinen Abbruch. Obwohl die einzige wirkliche Grossstadt Portugals, scheint hier alles ein bisschen ruhiger und gemächlicher zu sein als in anderen Metropolen Südeuropas.
Vor allem im Sehenswürdigkeiten-Quartier Belem mit dem wunderschönen Turm aus dem 15. Jahrhundert, aber nicht nur.

Und auch Paquita freut sich über die selten so zahlreich vorkommenden Grünflächen wie in dieser sehenswerten Stadt.

Mittwoch, 9. April 2008

Cabo de São Vincente

Zusammen mit meinen Eltern, die für eine Woche zu Besuch sind, Fahrt nach Cabo de São Vicente. Was so aussieht wie schottisches Hochland ist die Südwestspitze des europäischen Festlands. Die Küste besteht hier aus einer felsigen, hohen Steilküste mit karger, baumloser Vegetation. Neben einem ununterbrochen starken Wind sind es vor allem zwei Dinge, die Touristen anziehen: der lichtstärkste Leuchtturm des europäischen Festlandes und der letzte Bratwurststand vor Amerika...
Von den Römern wurde das Kap als magischer Ort am Ende der Welt verehrt, an dem die Götter wohnen und die Sonne im Meer versinkt. Bis heute leben mehrere Leuchtturmwärter mit ihren Familien in den Gebäuden.

Montag, 31. März 2008

Rom

Zur Abwechslung steht ein geschäftlicher Ausflug nach Rom an. Schliesslich hat es sich ja rumgesprochen, dass die Schweizergarde einen neuen Kommandanten sucht...

Allerdings steht das Unterfangen nur bedingt unter einem guten Stern: Erst verliert die TAP mein Gepäck (schon wieder!), und dann befällt mich noch so eine fiese Grippe.

Nach dem Treffen bleiben dann noch einige Stunden zur Besichtigung, bevor Flug zurück nach Faro geht. Und wie schon auf dem Hinflug schafft es die TAP mit bestechender Sicherheit, den Flugplan erneut nicht einzuhalten. Das Gepäck wird dann immerhin drei Tage später nach Hause geschickt.

Denoch bleibt mir Rom in durchaus positiver Erinnerung. Und dies
nicht nur wegen den amüsanten Taxifahrern am Airport, die für die Fahrt in die City bescheidene 120 Euro einzustreichen versuchten.

Die Stadt ist zwar ein bisschen schmuddelig, doch das gehört sich für ein lebendiges Museum ja schliesslich. Sehenswürdigkeiten und Vergangenheit auf Schritt und Tritt, und dann gibts ja auch noch den Vatikan.

Ferragudo (Algarve)

Seit etwas mehr als zwei Wochen sind wir in einem kleinen Fischerdorf an der Algarve. Ferragudo ist einer wenigen Orte hier ohne hässliche Bettenburgen und hat noch einiges von seiner verschlafenen Ursprünglichkeit bewahren können. Doch auch hier erobern die vorwiegend britischen Touristen das Terrain, unser Reihenhaus liegt in einem neuen Quartier am Rande des Dorfes, das ausschliesslich mit modernen Villen bebaut wird. Man könnte sich genauso gut in einem Vorort Londons oder Sydneys befinden. Und dort, wo heute noch die Ficherboote vertäut liegen, soll in Kürze ein moderner Hafen mit Wohngebäuden hinkommen. Bleibt für die Fischer nur zu hoffen, dass die Immobilienkrise, die bereits Teile Spaniens erfasst hat, bald nach Portugal herüberschwappt. Die Immobilienpreise sind jedenfalls ähnlich schwindelerregend, während die Bauqualität keineswegs europäischen Standards entspricht.

Da, wo die Kolonialisten den Markt noch nicht unter sich aufgeteilt haben und die Speisekarten mehr als British Breakfast oder Fish & Chips aufweisen, sind die Preise noch erfrischend moderat. Vor allem nationale Güter des täglichen Bedarfs wie Fleisch oder Gemüse kosten vielleicht einen Drittel des Schweizer Ladenpreises, und Schweizer Cafetiers würden bei Espresso-Preisen von ca. 95 Rp. wohl fluchtartig das Weite suchen.
Dennoch arbeiten viele sechs oder gar 7 Tage die Woche. Das Päärchen im einzigen Internet-Café im Dorf beispielsweise ist sieben Tage von 07.00-24.00 Uhr präsent, und auch die Bauarbeiten gehen an den Samstagen ganz normal weiter.


Ein deutlicher Kontrast zum Tempo vieler Portugiesen im Strassenverkehr, die gerne auch mal mit 20 oder 30km/h vor sich hin fahren. Immerhin um einiges schneller als die Pferdefuhrwerke oder Eselskarren, die im Landesinnern regelmässig unterwegs sind. Noch gemütlicher als die Bauern oder Fischer nehmen es jedoch die älteren Männer, die mit Pullover und Mütze bewaffnet den ganzen lieben Tag vor dem Haus sitzen und das Tagesgeschehen kommentieren - sofern ihnen denn jemand zuhören mag.

Montag, 17. März 2008

Nach Portugal via Sevilla

Die Weiterfahrt nach Portugal ist begleitet von schönem Wetter, so dass wir uns verschiedene eindrückliche Orte anschauen konnten. Selbst die Küste von Afrika ist an der Strasse von Gibraltar gut zu sehen - in Marbella sahen wir nur einige wenige Mal so weit.

Die erste Nacht haben wir in Jerez de la Fronteira übernachtet, eine historische und vor allem sehr katholische Stadt. Mehr als 10 Tage vor Ostern sind die Strassen in der Innenstadt bereits vielerorts für die Prozessionen zur "Semana Santa" abgesperrt.

Tags darauf weiter nach Sevilla. Die heimlische Hauptstadt Andalusiens stellt unserer Meinung selbst Barelona oder Madrid in den Schatten. Historische Architektur so weit das Auge reicht, dazu eine wundervolle Friedlebigkeit in den Strassen und Fussgängerzonen in der Altstadt. Am abend ausserdem überall Freiluftkonzerte - eine Stadt, die wir uns sicher noch einmal ausgiebiger ansehen werden.
Einzig bei der hundetauglichkeit gibts Abzüge, nur gerade am Rio xy entlang sind einige Grünzonen für Paquita in Sicht...

Mittwoch, 12. März 2008

Ronda

Inmitten der bizarren und fast unwirklichen Berglandschaft der Serranía de Ronda befindet sich am Rande eines Abgrundes diese unglaubliche Stadt. Hier soll auch der Stierkampf erfunden worden sein, jedenfalls gibt es bis heute eine grosse Arena im Zentrum. Auf jeden Fall nicht unser Motiv, die Reise in die Berge zu unternehmen.

Denn bekannt ist Ronda vor allem für seine Lage: die Altstadt liegt auf einem rundum steil abfallenden Felsplateau und ist vom anderen Stadtteil durch eine knapp 100 m tiefe Schluch getrennt. Als Vrbindung für Fussgänger und Verkehr dient eine 200jährige Brücke, die witzigerweise Puente Nuevo („Neue Brücke“) heisst.

Nur schon dieser Ausblick auf eine grüne Ebene lohnt die Anreise durch die trockene Serra. Wenngleich es mit jedem Meter Höhendifferenz spürbar kälter wurde. im 750m über Meer gelegenen Städtchen hatten wir noch 8 Grad, womit sich Paula als erstes Souvenir gleich mal einen Schal sicherte...

Freitag, 7. März 2008

Mijas



Ausflug nach Mijas, einem Bergdorf 425 Meter über dem Meer. Obwohl Esel (siehe Bild) eine beliebte Fortbewegungsart zu sein scheinen, quälen sich auch hier Autos durch die schmale Altstdt und machen das Durchkommen zu Fuss mühsam. Dazu übt das Dörfchen einen grossen Reiz auf die Touristen aus, die selbst im Winter in grossen Gruppen zwischen den schneeweissen Häusern durchwandern. Trotz allem lohnt sich die Besichtigung und ein Mitagessen auf dem Dorfplatz nicht nur wegen der grandiosen Fernsicht bis zum Rjfgebirge in Marokko.